Frauen sind beim Studium ohne Abitur stärker vertreten
Im Berichtsjahr 2022 gab es 5.959 männliche und 6.717 weibliche Studienanfänger*innen ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung (HZB) im Bundesgebiet. Somit ist die Gruppe der weiblichen Erstsemester mit einem Anteil von 53 Prozent größer als die der männlichen. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist der Frauenanteil deutlich gestiegen. So lag dieser vor acht Jahren noch bei 45,1 Prozent.
Auch die Studienanfängerinnen mit Abitur liegen vor ihren männlichen Kommilitonen, jedoch nicht erst seit 2020. Bereits im Jahr 2015 war die Gruppe der weiblichen Erstsemester marginal größer mit einem Anteil von 50,1 Prozent. Seither ist diese Gruppe stetig gewachsen. Im Jahr 2022 gab es 226.038 männliche und 247.627 weibliche Studienanfänger*innen, sodass der Frauenanteil im aktuellen Berichtsjahr bei einem Wert von 52,3 Prozent liegt.
Bei den Studierenden und den Hochschulabsolventen war der Männeranteil in beiden Gruppen bis zum letzten Berichtsjahr höher als der Frauenanteil. Im Jahr 2021 fallen die Frauenanteile erstmals höher aus. Im Jahr 2022 liegt die Quote der weiblichen Studierenden ohne schulische HZB bei 51,4 Prozent und die der weiblichen Absolventen sogar bei 52,2 Prozent. Damit ist der Frauenanteil in beiden Gruppen so hoch wie noch nie zuvor.
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Studienfachwahl
Unterschiede lassen sich ebenfalls bei der Fächerwahl von männlichen und weiblichen Erstsemestern ohne (Fach-)Abitur feststellen. Auch wenn die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bei beiden Gruppen am stärksten nachgefragt werden, ist die Nachfrage bei den weiblichen Studienanfängerinnen deutlich höher. In den anderen Studienbereichen zeigen sich ebenfalls große Unterschiede: 36 Prozent der männlichen Studienanfänger schreiben sich im Bereich der Ingenieurwissenschaften ein, bei den weiblichen Studienanfängerinnen sind dies lediglich 5,4 Prozent. Dagegen finden sich 21,5 Prozent der weiblichen Erstsemester im Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften, der männliche Anteil beträgt hier nur 9,2 Prozent. Die Ergebnisse im Einzelnen: