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Medizin- und Pharmaziestudium weiterhin beliebt

Die Zahl der Medizinstudierenden ohne (Fach-)Abitur erreicht im Jahr 2023 mit 1.093 Studierenden einen neuen Höchstwert. Die Zahl der Absolvent*innen hat sich zwischen 2016 und 2023 fast vervierfacht und erreicht ebenfalls einen neuen Spitzenwert. Bei den Studienanfänger*innen ohne (Fach-)Abitur zeigt sich nach einem Spitzenwert im Jahr 2019 ein leichter Rückgang, wobei die Zahlen im Jahr 2023 wieder gestiegen sind. Die insgesamt positive Entwicklung beim Medizinstudium ohne (Fach-)Abitur könnte ein Resultat der verbesserten Zugangsmöglichkeiten für Personen ohne (Fach-)Abitur sein, die im Zuge der Reform der Studienplatzvergabe im Jahr 2020 erreicht wurden.

Trotzdem bleibt ein Medizinstudium ohne (Fach-)Abitur weiterhin ein Ausnahmefall. Der Anteil der Studienanfänger*innen ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung (HZB) an allen Erstsemestern im Studienfach Humanmedizin inkl. Zahnmedizin lag im Jahr 2023 bei 0,8 Prozent. Bei den Studierenden fällt der Anteil mit 0,9 Prozent etwas höher aus, während dieser bei den Hochschulabsolvent*innen bei 0,6 Prozent liegt.

Das Pharmaziestudium wird nach der Systematik des Statistischen Bundesamtes der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften zugerechnet und dort subsumiert. Diese Fächergruppe wird im Jahr 2023 von insgesamt 2,7 Prozent aller Studienanfänger*innen ohne schulische HZB gewählt. Das sind deutlich weniger als in der Fächergruppe „Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften“. Wird nur der Anteil der Nicht-Abiturient*innen betrachtet, die ein Pharmaziestudium aufnehmen, liegt das Beteiligungsniveau laut den aktuellen Zahlen ähnlich wie in der Human-/Zahnmedizin auf niedrigem Niveau, wenngleich der Anteil gestiegen ist. Aktuell gibt es lediglich 77 Studienanfänger*innen ohne (Fach-)Abitur im Jahr 2023, die bundesweit ein Pharmaziestudium begonnen haben. Das entspricht einem Anteil von 2,8 Prozent an allen Studienanfänger*innen. Bei den Studierenden bewegen sich die Zahlen noch weiter auseinander. Während es im Berichtsjahr 2023 1.093 Medizinstudierende ohne (Fach-)Abitur gibt, sind lediglich 265 Pharmaziestudierende ohne schulische HZB eingeschrieben. Es sind allerdings deutlich mehr als noch vor zehn Jahren. So gab es im Jahr 2014 insgesamt 164 Pharmaziestudierende. Auch bei den Hochschulabsolvent*innen zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier gibt es mehr als sechsmal so viele im Bereich der Humanmedizin inkl. Zahnmedizin als im Bereich der Pharmazie mit 20 Hochschulabsolvent*innen.

Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass die Anteile der jeweiligen Personengruppen insgesamt niedrig ausfallen. Am höchsten fällt der Anteil der Studienanfänger*innen ohne (Fach-)Abitur im Fach Pharmazie an allen Studienanfänger*innen mit 2,8 Prozent aus. Niedriger sind die Anteile der Studierenden und der Hochschulabsolvent*innen.